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Schnatterinchen schreibt seit 6695 Tagen
Donnerstag, 2. Februar 2006
Hotelflure
Hotelbetten werden ja oft schlechtgeredet. Sie seien zu weich, zu hart, zu oll, zu miefig. Und selbst wenn ein Hotelbett ganz super ist, es ist doch nie das eigene.
Ich werde diesen Vorurteilen heute sicher nicht widersprechen, möchte jedoch hinzufügen, dass Hotelwände noch viel schlimmer sind. Ich habe zu Hause sehr dünne Wände, wenn meine Nachbarin mit ihren Freunden telefoniert, verstehe ich jedes Wort, während ich im liege, und ich bilde mir nicht ein, dass umgekehrt nicht auch einige Schallwellen den Weg zu ihr finden. Mein Überbar arbeitet zu recht unfreundlichen Zeiten, und meine Decke, die ja seinen Boden trägt, knarrt und knirscht dann eben auch zu jenen Zeiten. Trotzdem habe ich keine geräuschbedingten Schlafprobleme. Will sagen: mich stören Geräusche in der Nacht an und für sich nicht beim Schlafen.
Aber in einem Hotel, in dem man alles hört, gibt es ja leider nicht nur einen rechten Nachbar, einen linken Nachbar, einen Über- und einen Unterbar, deren nächtliche Eskapaden eventuell schlafumbringend wirken könnten, sonder auch den Flur. Und wenn ich mir noch eine Nacht lang zwanzig verschiedenen Leute zu verschiedenen Zeiten beim "Gute Nahacht", "Wann war noch mal Frühstück" und "Schlafen Sie gut" zuhören muss, dann werde ich ebenjenen Flur stürmen. Im Nachthemd und mit Gebrüll.

Musste ich nur mal loswerden...

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Donnerstag, 26. Januar 2006
Ich, der Konsument
Im Konsumblog gibt es 7 Fragen zu Konsum und Umwelt, die ich natürlich auch gerne mal für mich beantworten möchte.

1. Gibt es Produkte, die Du bewusst meidest, wenn ja, welche und warum?
Musik-CDs, die keine CDs sind. Unnötig personalisierte und elektrisierte Dinge (Warum soll ich meinen Namen und Adresse angeben, wenn ich ein Programm zum Filme abspielen haben möchte?Wozu braucht ein Pfefferstreuer / eine Parmesanreibe Strom?). BILD, Welt und alles, was den Namen "Frau" in sich trägt. Säfte mit Zucker, die solchen gar nicht nötig haben. Überhaupt Lebensmittel mit zu langen Zutatenlisten: In meinen Orangensaft gehört Orangensaft und sonst nix. Und was haben Farbstoffe in meinem Brötchen verloren?

2. Hat es in den letzten 10 Jahren Ereignisse gegeben, die Dein Konsumverhalten verändert haben?
Ja, absolut. Die meisten davon sind persönlicher Natur (irgendwann findet man zungenfärbende Lollies einfach nicht mehr spannend und auch bei der Auswahl an vertretbarem Futter fürs Gehirn (bücher, Musik, Zeitungen, Filme) wird man wählerischer. Ansonsten gibt es eindeutig "sympatischere" und "unsympatischere" Firmen, und das behalte ich dann auch lange als Muster im täglichen Konsum. Ich mag Spreequell einfach lieber als Coca-Cola, gehe ungerne zu Shell und werde auch immer lieber zum unbekannteren Produkt greifen als zu Nestlé. Die großen Fleischskandale haben mich in meinen Gewohnheiten jedoch nicht groß berührt.

3. Welche Ereignisse zum Thema Umwelt und Konsum haben Dich am stärksten beeindruckt oder empört?
Die Unfähigeit der Verbraucher, Druck zu machen, obwohl sich eigentlich alle einig sind, zum Beispiel in Hinblick auf genmanipulierte Lebensmittel. Kyoto. Bush & Kyoto.

4. Welche Entwicklungen im Bereich Umwelt oder Verbraucherschutz beunruhigen Dich?
Ich finde beunruhigend, was "die Masse" so alles für fiese Produkte durch Kaufen gutheißt. Wir, die Konsumenten, haben es scheinbar nicht besser verdient, wenn wir es nicht schaffen, Produkte, die offensichtlich nichts taugen, floppen zu lassen.

5. Hast Du Erfahrung mit Markenprodukten gemacht, die in der Qualität nachgelassen haben oder wird alles besser, langlebiger, funktioneller?
Weder noch. Es gibt Firmen, deren Produkte einfach mehr darauf ausgelegt sind, lange zu halten. Das sieht man an den Garantiezeiträumen und an der Ersatzteilpolitik der entsprechenden Firmen. Schlimm finde ich ja die Aussage "Früher hat man sich eine Waschmaschine / einen Schrank... geholt, und die haben dann ewig gehalten". Das gibt es auch heute noch. Wenn ich heute ein Monatsgehalt für meine Waschmaschine oder drei für meinen Schrank ausgebe, dann darf ich Qualität erwarten, die "ewig" hält. Bloß durch das Vorhandensein von Neckermann-/Quelle-/Aldi-/Ikea-Alternativen kommen uns die Preise, die für echte Qualität zu zahlen sind, völlig irrwitzig vor und sind es zum Teil auch, weil diese Exklusivität nicht mehr durch das teure Material / die teure Dienstleistung sondern nur noch durch die Exklusivität, die geringen Verkaufsstückzahlen begründet ist. Auch hier haben sich "die Konsumenten" als Masse ins eigene Fleisch geschnitten. Ganz naiv gesagt: Würde niemand mehr billige Waschmaschinen, so wären die teuren etwas günstiger.

6. Hast Du Ideen für Politiker und Konsumenten, um das Verhältnis von Umweltschutz, Konsum und Lebensqualität zu verbessern.
Druck machen. Das heißt für die Politiker: Lobbyisten ignorieren, irrsinnige Subventionen streichen und für die Konsumenten: "Das richtige" kaufen. Aber ich stehe in meiner Faulheit und Bequemlichkeit im Normalfall auch mit meinem nicht ganz korrekten Einkaufskorb da. Es gibt auch viele Rätsel, die endlich geklärt werden müssen: Wie kann Milch aus Bayern in Hamburg die billigste sein? Warum kosten Orangen/Tomaten/Paprika aus Spanien, Ananas, Bananen etc. aus der ganzen Welt hier nicht Unsummen? Wieso ist Lagerhaltung auf der Straße für die Händler billiger als in Lagerhäusern?

7. Kennst Du praktische Tipps für umweltbewusstes Konsumieren. Themen könnten hier Essen, Energiesparen, Verzicht u.a. sein.
Gucken & Denken. Misstrauisch sein. Ein Brötchen, dass aus Pulver halb gebacken wird und dann beim Bäcker nur noch das "Finishing" bekommt, kann nicht so gut sein wie eines, dass vor Ort aus Milch und Mehl gebacken wird. Ein Saft braucht keine ewig lange Zutatenliste. Natron statt Backpulver, Kakao statt Schokoladenmischgetränkzubereitung, Joghurt und Frucht statt Fruchtjoghurt. Die Kartoffeln, die der Bauern aus der Umgebung täglich auf den Markt karrt, sind bestimmt besser als die aus "irgendwo in Spanien", die irgendwie in meinen Supermarkt gekommen sind. Milch sollte keine hunderte Kilometer auf ihrem Weg zu mir zurückgelegt haben, Fleisch erst recht nicht.
Wenn Nachmittags herrenlose Wagen mit warmen Kühlwaren in den Gängen herumstehen, darf man auch ruhig mal den Laden zusammenmotzen.

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Sonntag, 22. Januar 2006
Kälte, klirrende
Tolle Worte prägen den Winter. "Kälteeinbruch" und "Blitzeis" sind ja schon alte Bekannte, aber "sibirische Kältewelle" finde ich schon sehr bildlich-bizarr.
Auch schön: der "Russen-Frost" (Schöpfung des Berliner Kurier, der immerhin mittels Übertragung über das "Berliner Fenster" eine komplette Hirnverseuchung der Berliner U-Bahnfahrgäste schafft).
Schuld an allem ist ein Hoch namens "Claus" liest man allerorten, als wäre ein Hoch ein völlig unvorhergesenes, für sich alleine stehendes Ding. Ist nunmal kalt im Winter, und so hat das Gezetere um die globale Erwärmung, die Oma Krause und die Eltern von Justin und Tamara gerne am mangelnden Winter exakt um Weihnachten herum festmachen, hoffentlich für dieses Jahr ein Ende.

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Donnerstag, 12. Januar 2006
Frösche küsst man nicht.
Auf der Suche nach einem Prinzen lässt sich frau ja gerne auf so einiges ein. Die Liste beginnt mit gesundheitsgefärdender (Ver-)Kleidung und hört bei Abendprogrammen in fragwürdigen Etablissements mit noch fragwürdigerer Gesellschaft noch lange nicht auf. Nun sei Kleidungsgeschmack jedem selbst überlassen, und ob nun eine durchgestylte, unterkühlte Cocktailbar wirklich immer ein angenehmerer Platz ist als eine schummrig-gemütliche Pizzeria sei ebenfalls dahingestellt. Aber, Mädels: Warum sollten wir Frauen unsere Zeit mit Fröschen verplempern?
Wo wir gerade bei der Zeit sind: Selbige haben wir Frauen - gerade wenn wir auf Prinzensuche - ja meist nicht sehr gerne, wir stehen geradezu mit ihr auf dem Kriegsfuß. Warum also nach dem feucht-laschen Begrüßungshandschlag noch weitere Stunden kostbarer Lebenszeit mit einem Frosch verbringen, wenn diese uns auch nicht schöner, sondern nur eben älter macht, und das auch noch unproportional stärker als selbe Zeit vor dem heimischen Fernseher oder noch besser einem guten Buch? Man bedenke neben den Runzelfalten durch fürchterliche Konversation und grässliche Ansichten des Gegenübers auch so alternde Faktoren wie schlechtes Essen, schmierige Kellner und qualmige Barluft. Wer tut sich das schon freiwillig an, wenn nicht als Belohnung für mehrstündige Verkramftheit beim Essen (Wie bekomme ich grazil die riesigen Salatblätter in den Mund? Was tun mit dem merkwürdigen Seetier auf dem Teller? Wie die in den Schoß gefallenen Essensreste unbemerkt entfernen?) ein Näherkommen oder zumindest die Aussicht auf ein weiteres Treffen mit einem guten Mann aussteht?
Also, ein für allemal: Frösche müssen nicht geküsst werden. Ich verrate mal ein offensichtliches Geheimnis, das scheinbar in volkskollektive Vergessenheit geraten ist, obwohl es doch in jeder guten Märchensammlung nachzulesen steht: Die Prinzessin mit dem goldenen Ball küsst den Frosch nicht, sie schmeißt ihn gegen die Wand. So wird'n Prinz draus.
Ich sollte jetzt mal ins Fitness-Studio gehen, da habe ich wohl noch einiges vor, bis ich Männer in Zukunft an Wände werfen kann...

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Montag, 9. Januar 2006
Kinder also.
Ausgerechnet Kinder.
Davon machen die rücksichtslosen Akademikerfrauen nämlich zu wenig Diese fiesen Gesellschaftsschmarotzerinnen nehmen alles in Anspruch, was der Staat zu bieten hat aber weigern sich aus unerklärlichen Gründen, dementsprechend viele intelligente Akademikerkinder in die Welt zu setzen.
Wozu genau braucht Deutschland diese Akademikerkinder? Als Lehrer, Ärzte, Ingenieure oder Wissenschaftler? Oder gar als Germanisten, Publizisten, Islo-Afro-Sine-Angloisten? Und was machen dann die armen Taxifahrerkinder, wenn sie mal Taxifahrer werden wollen und nicht können, weil Ihnen der Job von den Akademikerkindern weggenommen wird? Und warum gibt es keine ausreichend gute Bildung, die gewährleistet, dass auch Taxifahrerkinder Germanisten werden können?
So, und nun mal ganz offiziell: Bevor ich ein Kind in diese meine Stadt setze, brauche ich einen Kingergartenplatz von 8 bis 19 Uhr, mit Optionen auf zusätzliche Abendunterbringung, und das ganze für Kinder ab einem Jahr. Und kosten darf das keinesfalls mehr, als durch das Kindergeld reinkommt. Und: mein Arbeitgeber (inklusive sämtlicher Chefs und Kollegen) darf Elternzeit und Teilzeitarbeit nicht für Fehlen und Faulheit halten, und alle anderen dürfen das tägliche Abgeben des Kindes in die gut ausgebildeten Hände von Kindergärtnern und Erzieherinnen nicht als Rabenmutternschaft ansehen.
Ich seh schon: Da muss ich mir wohl ein älteres Kind anschaffen, vielleicht reicht auch erstmal ein Mann :-).

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    Erstaunlicherweise kann...
    Erstaunlicherweise kann man anscheinend mit viel Willen...
    by schnatterinchen (6. Mai, 16:01)
    hmmmnaja... eigentlich...
    hmmmnaja... eigentlich schon, denke ich. War jetzt...
    by schnatterinchen (6. Mai, 15:54)
    sehr treffend!
    sehr treffend!
    by surety (6. Mai, 13:34)
    interessante Gedanken,...
    interessante Gedanken, die mich zu einem kräftigen...
    by surety (6. Mai, 13:33)
    besser keine Glückwünsche?!?
    besser keine Glückwünsche?!?
    by surety (6. Mai, 13:29)