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Schnatterinchen schreibt seit 6685 Tagen
Montag, 31. März 2008
Berlin, Sonntag nachts
Bin in Spandau ausgestiegen. Das ist die letzten paar Male immer gut gegangen, als ich in Berlin ankam, heute nicht. Es führe keine S-Bahn mehr, erst wider um vier, sagte mir der auf den Schienen saubermachende orangebewestete Mann. Ich also raus, die zwei anderen umherirrenden Gestalten, ein Rostocker, der gerade aus einem Spanienurlaub zurückkehrte und sich wegen der Zeitumstellung mit seinen Zugverbindungen vertan hatte und ein Berliner, der soeben aus Italien zurückkam, über diesen Umstand aufgeklärt. Der Eingang zum U-Bahntunnel: vergittert. Ein schmutzig und alleingelassen aussehender älterer Mann schnorrt die beiden um eine Zigarette an, redet ununterbrochen (von seinen mehreren Häudern, seinem Auto in Nauen und dem Umstand, dass wir ja in der Bahnhofsmission am Zoo schlafen könnten), etwas später wird er seinen Tabak rausholen und sich eine Zigarette drehen.
28 Minuten bis zum nächsten Bus. Man lernt sich ein kleines bisschen kennen, unter den währenddessen unablässig daherfließenden Geschichten und Unterhaltungsversuchen knickt der Rostocker schließlich als erster ein und lädt uns ein, mit seinem Taxi so weit wie sinnvoll mitzufahren.

Ich lasse mich also am Zoo absetzen. wieder 28 Minuten bis zum Bus. Nun habe ich aber ein McDonalds, in dem ich wenigstens an einen Cappuchino komme. Allerdings auch wieder an eine Unterhaltung. Der eine der drei Herren vom Herrenabend begleitet mich dann sogar noch im Bus, ist sehr nett, vergeigt sich aber alles, indem er sich Massagen wünscht...

Willkommen zu Hause, sagt Berlin auf seine unnachahmliche Art und Weise!

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Freitag, 28. März 2008
Trugsal blasen
Wer ist größerer Hoffnung als eine Frau, die unglücklich verliebt ist? Wer ist hoffnungsloser als eine Frau, die unglücklich verliebt ist, die hofft, er möge zurückkommen, er möge sich besinnen, in seinem Herzen den Schalter umlegen, der bestimmt nur verdeckt, was eigentlich da ist, da sein muss. Die sich nicht vorstellen kann, dass dieser sie komplett verzehrende Magnetismus nur einseitig sein könnte, dass nicht nur sie sich sehnt und all ihre Hoffnungen und Wünsche sich nun eine Richtung suchen, in die sie schreien und sich verzehren können. Alles, was fehlt, alles, was sich ungut, unerfüllt und unmachbar anfühlt wird nun dem Fehlen von IHM zugeschrieben. Wenn er nur endlich da ist, wird alles gut. Die Wahrheit interessiert nicht, wenn die Hoffnung ihre verlockenden Bilder zeichnet. Wenn Trübsinn und Trugbilder sich zusammentun und einen möglichen Ausweg malen: verzerrt, verglitzert, verstrahlt.

Und nur der Ordnung halber: neeee, von mir rede ich nun ausnahmsweise mal nicht :-)

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Samstag, 22. März 2008
Wetter und weiteres
Habe heute ein paar liebe Leute bekocht, es war mal wieder sehr schön. Weniger feuchtfröhlich als vielmehr warm-gemütlich, so wie es das winterliche Wetter eigentlich auch fordert. War auch alles dabei (single und ewigzusammen und frischverliebt) und so war die nette Sexunterhaltung tatsächlich mal aufschlussreich...

Nach der Dub-Elektro-Party, in die ich gestern gezogen wurde gegangen bin gefiel mir das doch besser. Bin letztlich einfach keine ausgewiesene Partybiene. Vor allem nicht im Winter, wenn das nach Hause fahren so eine unangenehm kalte Erfahrung ist...

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Dienstag, 18. März 2008
Filme
Habe in den letzten Tagen zwei Filme gesehen: "No Country For Old Men" und "There Will Be Blood". Beide irgendwie gut und irgendwie merkwürdig. Beide verschmelzen in meinem Kopf zu einem unguten Leinwandheldenmännerbild... beide sind nicht gerade optimistisch und zeigen keinerlei althergebrachten Glauben an "das Gute im Menschen". Dass macht sie gut und gleichzeitig schwer zu ertragen.

Alles Cowboys, Heldenspieler, Testosteronpumper. So. Ich geh jetzt Schuhe kaufen :-)

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Dienstag, 11. März 2008
großartiges neues Berlin
Berlin hat schon immer viele Gesichter, aber in den letzten Tagen hat die Atmosphäre neue Facetten hinzugewonnen. An den Haupt-S-Bahnhöfen fühlt man sich wie in Tokyo, eine Masse aus Leibern wälzt sich hier von Bahnsteig zu Bahnsteig, man hat kaum mehr eine freie Bewegungsrichtung, ist nur Teil eines großen Rührteiges, der über die Treppen und Flure gewälzt wird. Auf den Straßen hingegen macht sich ein geschäftiges Flair breit, wie man es sonst nur aus kleinen Studentenstädten kennt, in denen alle zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Viele einzelne geschäftige Menschen wuseln durcheinander, wo sonst nur vereinzelte Gestalten herumlaufen. Selbstverständlich bleibt der muffelige Unterton, den wir an Berlin kennen. Die Autos hupen, die Radfahrer schimpfen, die Fußgänger sowieso. Der Berliner lässt sich schließlich nicht das motzen nehmen, nur weil die BVG sich als Beschimpfungsobjekt versucht aus der Affäre zu ziehen.

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Mittwoch, 20. Februar 2008
Werner Fritsch: Nico
Höre gerade großartig verschrobenes. http://www.suhrkamp.de/titel/titel.cfm?bestellnr=41633 Bin hell... nein dunkel begeistert. "stranguliert von blitzen", Halluzinationen, Alpträume, Ekzesse. "und aus dem abflussdunkel eine stimme, noch unheimlicher als hades..." Großartig.

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wieder zurück
war ein paar Tage in dieser schönen, schönen westfälischen kleinen Stadt. Ist es nicht großartig, wenn man Freunde hat, die einen inspirieren, weiterbringen, herausfordern? Bin ganz fiebrig voll mit neuen Ideen, mit Wünschen, mich über Dinge zu informieren, die ich vernachlässigt habe...
So, jetzt mach ich aber erstmal Omelett.

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Dienstag, 12. Februar 2008
Beginnen heißt gewinnen?
Stecke wieder mal knietief im Selbsthilfebuch-Schlamm, auf der Suche nach den dort vorhandenen Perlen.
"Beginnen heißt gewinnen" schreibt hier jemand. Pff... was sind dann die abertausende kaum genutzten Rollerskate-, Tennis- oder Yogaausrüstungen in den deutschen Rumpelkammern? Was ist mit den Fitnessstudioverträgen, die sich nach zweimaligem Schwitzen schon erledigt haben? Hier wurde begonnen, aber sieht so ein Gewinn aus?

Beginnen ist höchstens ein Drittel des Weges. Man muss auch weitermachen, durchhalten, anpassen. Und man muss schließlich auch beenden. Verträge müssen gekündigt, Beziehungen, Projekte, Vorhaben beendet werden.

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Sonntag, 10. Februar 2008
Existenzfragen
Es soll ja Orte geben, die es gar nicht gibt. Bielefeld zum Beispiel wird eine gewisse Nichtexistenz nachgesagt. Man kann sogar in Bielefeld sitzen und laut über die Existenz des Ortes philosophieren. Das sollte genauso wenig absurd sein wie die Überlegungen darüber, wie eine Liebe auf einmal nicht existent sein sollte, darüber, wie ein Band, dass sich noch immer so stark anfühlt, auf einmal nicht da sein soll.
Wie können zwei Menschen einander an den Händen halten und der eine fühlt dabei die reale Existenz etwas Übergeordneten, Zusammenfassenden und der andere fühlt nur kalte Hände? Wie kann Bielefeld nicht existieren, wenn es über einen so durchschnittliches Bahnhofsumfeld verfügt, wie es für eine nicht existente Stadt einfach lächerlich wäre?

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Mittwoch, 6. Februar 2008
Reife
Der Satz "Warten zahlt sich aus" ist für Mangos erfunden worden. Ich kaufte mir eine vor einigen Tagen, schlich jeden Morgen tastend und fühlend um sie herum, nur um sie heute endlich, mit einem triumphierenden Jubel des Geduldigen, in voller süßlich-reifer Pracht essen zu können.

"Reif wie eine Mango" klingt allerdings nach einem nur schwer zu vermittelbaren Kompliment...

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    Schnattereien
     
    Erstaunlicherweise kann...
    Erstaunlicherweise kann man anscheinend mit viel Willen...
    by schnatterinchen (6. Mai, 16:01)
    hmmmnaja... eigentlich...
    hmmmnaja... eigentlich schon, denke ich. War jetzt...
    by schnatterinchen (6. Mai, 15:54)
    sehr treffend!
    sehr treffend!
    by surety (6. Mai, 13:34)
    interessante Gedanken,...
    interessante Gedanken, die mich zu einem kräftigen...
    by surety (6. Mai, 13:33)
    besser keine Glückwünsche?!?
    besser keine Glückwünsche?!?
    by surety (6. Mai, 13:29)