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Schnatterinchen schreibt seit 6675 Tagen
Montag, 10. März 2014
Maternal Gategedöns
Nach den aktuellen Texten zum "Maternal Gatekeeping" (in der Nido: http://www.nido.de/artikel/maternal-gatekeeping/ und bei Bloggern wie z.B. dasnuf: http://dasnuf.de/kinder-kinder/maternalgatekeeping/ )

Also, bei uns fing die Aufteilungsgeschichte in Punkto Kind in etwa mit der folgenden Unterhaltung an:

Er: "Ach so, also machst du die ersten zwölf Monate und ich dann zwei?"
Ich: "Das klingt aber ungerecht."
Er: "Geht es denn auch, dass wir uns das aufteilen?"
Ich: "Klar."
Er: "Also jeder sieben."

Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Freund, der bald Vater wird. Dem war die Elternzeitregelung so nicht klar - er war überrascht, als ich ihn fragte, warum er "nur" die zwei Monate nimmt. Er meinte, das sei halt so üblich oder "das muss so sein" oder so.

Natürlich ist die erste Zeit wichtig für die Rollenverteilung. Und ich glaube, weil Frauen viel häufiger bereits Erfahrung mit Kindern haben (Mädchen müssen öfter auf Geschwister aufpassen, Mädchen arbeiten häufiger als Babysitter oder Au Pair oder dergleichen...), haben die Damen oft einen Vorsprung. Und nun steht der Gatte mit dem geliebten kleinen Bündel im Arm da, die eigenen Hormone lassen schon die Milch schießen, und der Kerl stellt sich zu doof an, mal eine andere Position als "Mehlsackbaby über Schulter" auszuprobieren! Ich habe heulend im Nebenzimmer gesessen, weil ich wusste, wie besserwisserisch und bestimmend ich bei solchen Situationen sein kann und habe die beiden machen lassen. Und siehe da: Der Herr macht alles ganz anders als ich, aber irgendwie ist das Kind dabei zufrieden... Tja.

Das Gleichgewicht geht immer mal wieder verloren oder kommt ins Wanken. Meist in meine Richtung, was größtenteils an einem Job mit Dienstreisen bei ihm und der daraus resultierenden erhöhten Kinderzeit bei mir liegt. Manchmal auch - zugegeben - an einer Mischung aus "Ich mach das Besser" (von mir) und "Du machst das schon" (von ihm) - bequem für beide Seiten, bis mir die Hutschnur platzt, weil ich irgendwann das Gefühl habe, zur Hobby-Hausfrau zu werden. Dann lasse ich die Dinge liegen und siehe da, er macht sie natürlich auch.

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Donnerstag, 11. Oktober 2012
Mein Kind, das Arschloch
So ein saublödes Blag. Hundsgemein ist der. Störrisch. Schreit mich seit über einer Stunde an. Im Befehlston. "Mond an!" - "Tür auf!" - "Nicht ins Bett!" - "Spielen!"

Und ich, die saublöde Brüterin, hab nichts besseres zu tun, als auch noch mit ihm zu verhandeln. Bringt bloß alles nichts. Immer mehr will der Herr. Selbst wenn alle siebzehneinhalb Umgebungsparameter genau nach Wunsch sind, kommt er halt immer und immer wieder an und lässt sich partout nicht wieder ins Bett stecken. Also mittelalterliche Folterinstrumente: Einsperren hinter Gitterstäbe, ohne Licht. Kind schreit dann auch wie ein Gefolterter.

Und ich weiß nicht, wem meine verzweifelte Wut am meisten gilt: Ihm, dem schreienden Bündel? Ihm, dem abwesenden Vater? Mir, der unfähigen Mutter?

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Dienstag, 7. September 2010
Sicherheit
Uff... da denkt man, man wird zu "so total entspannten, coolen Eltern", aber eines Tages sitzt man im Wohnzimmer und bastelt Gitter und Stopper und Sicherheitsdinge an alle Ecken.
Aktuell haben wir die Pflanzen gesichert mit so Gittern und die CDs hochgeräumt und alle Kabel festgemacht und die Steckdosen mit diesen Sicherungsteilen versehen, so dass ich es kaum noch schaffe, bei uns irgendwo einen Stecker reinzubekommen...
Bei den Pflanzen habe ich nämlich wirklich Angst gehabt. Wir haben einige Pflanzen mit diesem Tongranulat, und das sind so kleine, scharfkantige Stückchen, dass ich nicht möchte, dass der kleine Racker auch nur davon nascht. War gar nicht so einfach, etwas zu finden, womit man die Pflanzen sichern kann, und ganz ehrlich: Ich bin ja ein großer Fan von Selbermach-Ideen, aber ich glaube nicht, dass Alufolie oder Strümpfe wirklich ein unüberbrückbares Hindernis darstellen. Zumal das Küken Alufolie bestimmt sehr spannend fänd :-)
Mal schauen, was der Kleine nun wirklich kaputtmachen möchte.

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Mittwoch, 24. Februar 2010
Das Küken und die Kükendinge...
Tjaaa.. da ist es, das Küken - der Kükerich.

Und schon ist alles anders.
Ich bin schwer verliebt - und müde und kaum in der Lage, "den Haushalt" hinzubekommen nebenbei und manchmal auch genervt.

Aber: Es lohnt sich. Das Kinderaufpassen gibt nichts von der Befriedigung, die man nach einem Arbeitstag hat, mit "ich bin fix und fertig, aber dafür habe ich viel geschafft". Man schafft nichts an einem Tag mit Kind. Als Eltern geht es auf einmal nicht mehr ums Tun, sondern ums Sein. Auch der beste Arbeiter wird nur an dem gemessen, was er macht, und er ist dadurch ersetzbar. Mutter und Vater sind nicht wichtig, weil sie herumtragen, wickeln, füttern. Sie sind wichtig, weil sie Mutter und Vater sind.

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Montag, 24. August 2009
Kinderplanung
Bevor ich heiratete, hatte ich sechs
Theorien über Kindererziehung.
Jetzt habe ich sechs Kinder
und keine Theorie.
(John Earl of Wilmot Rochester)


Das Schnatterinchen-Kücken ist noch lange nicht da, es ist gerade mal Halbzeit im Brüten, da werde ich schon zu meinen Erziehungsstrategien befragt...
Ob ich wohl eine strenge Mutter werde, ob ich schon geplant hätte, wann es denn in welche Form von wie ausgerichteter Betreuung und Erziehung eingegliedert wird und ob wir denn schon wüssten, wie wir das Kinderzimmer einrichten möchten.
Klar, einige Dinge wollen frühzeitig geplant sein, bei tollen Betreuungseinrichtungen gibt es zum Teil Wartelisten, die eine Anmeldung am besten noch vor der Zeugung nahelegen und völlig ahnungslos sollte man sicherlich nicht loslegen.

Aber wo bleibt denn dabei der Gedanke, dass da ein Mensch kommt, der auch so seine eigenen Bedürfnisse mitbringt? Wenn das Kleine zappelt wie ein Derwisch beim Wickeln, kann ich eine schmale Wickelkommode vergessen, wenn es riesig groß wird, kann ich die komplette Ausrüstung in der kleinsten Babygröße wegpacken, wenn es alleine im Zimmer sein doof findet und sowieso am liebsten unterm Tisch der Party schlafen würde, dann braucht es auch noch kein eigenes Zimmer.

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Donnerstag, 20. August 2009
Boah, ey!
Stehe im Bus und hab Hunger. Hab schon oft im Bus gestanden. Hatte auch schon oft Hunger. Aber hab noch nie so gestanden, so mit Beinen, die Gummi sind, dass ich gerade so gerade halten kann, dass sie in der Lage sind, mit Hilfe der Arme, die sich ebenfalls aus Gummi, um die nächste Haltestange gewickelt haben, den Bauch halten können. Den Bauch! Der sich schon mindestens doppelt do dick anfühlt wie er aussieht. Und in dem im Moment kein Baby liegt, sondern eine scheißharte Kanonenkugel. Und die dumme Trulla mit dem stinkenden Schweiß und der blöde Kerl mit seinem bekloppten Käppi mit zehn Zentimetern Luft zum Kopfanfang und sehr wahrscheinlich weiteren zehn Zentimetern Platz zum Hirn, die sitzen gemütlich auf ihren breiten Hintern. War ja klar. Bloß weil man meinen Bauch noch nicht so gut sieht, als dass ich ihn den Sitzenden provokativ vor die Nase schieben könnte, kriege ich keinen Sitzplatz ab.
Schwangersein hat tolle Momente. Aber die meiste Zeit klemmt und quetscht und ziept irgendwas. Oder mir ist schlecht, weil ich einen Geruchssinn habe wie eine Wölfin in der Prärie, bloß dass in der Prärie keine Mitgroßstadtbewohner rumrennen und nach allem stinken von Aalräucherei über Achselschweiß und Frittenfett, Chanel Nummer hundertfünfunddreißig und Köllnisch Wasser bis hin zu Ziegenmilch und Zwetschgenschnaps. Oder mir werden Fragen gestellt, auf die ich ob ihrer Doofheit noch nicht einmal eine dämliche Antwort habe.
"Und, hast du viel gekotzt?", "Wie geht's dem Kleinen?" Was weiß ich denn, frag ihn doch. Mir ist des grad völlig schnuppe, weil ich überlege, ob ich dringender zum Kühlschrank oder zum Klo rennen muss. "Habt ihr schon einen Namen?" Klar ham wir einen. Ich einen, er einen. Wär ja auch blöd, so fast dreißig Jahre ohne Namen durch die Gegend zu laufen. Ach, für das Kleine, das noch nicht da ist und wohl auch dieses ganze Jahr noch nicht da sein wird? Ja, wofür denn, verdammt? Damit ich ihm im Bauch zurufen kann, was es tun und lassen soll? Kefin-Pammela-Tschastin, lässt du wohl deine Plazenta in Ruhe? Ich kenn doch den Krümel noch gar nicht, wie soll ich da wissen, wie er heißt? Ich glaube, Eltern, die ihrem Kind schon im Bauch einen festen Namen geben, sagen auch "Ooh... schau mal wie schnell der scheißt! Der wird bestimmt mal Rennfahrer!"

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich vom schwanger sein auch manchmal schlechte Laune kriege?

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Dienstag, 19. Mai 2009
übel...
Bei der Arbeit zu sitzen und die Übelkeit unterhalb des Halses zu halten, unbemerkt zu halten und zu verbergen gelingt mir ganz gut. Die Dinge, die mir arbeitstechnisch Übelkeit bereiten und dies schon seit Monaten tun, kann ich allerdings scheinbar nicht gleichzeitig weiter bei mir halten.

Und so kotze ich mich beim obersten Chef über meinen Chef aus, der mich ganz überrascht fragt, warum ich und meine Kollegen denn nicht schon längst etwas sagen, meutern, schimpfen, wenn uns die Dinge so gegen den Strich gehen.

Berechtigte Frage.

Warum hält man in vorauseilendem duckmäuserischen Gehorsam still? Warum bügelt man Fehler stillschweigend aus? Warum machen alle dabei mit?

Zu brav? Zu untertänig? Zu besorgt, dass man alleine dasteht, sich ausgrenzt, aussortiert wird, wenn man aufsteht?

Gerade bei einem, der menschlich ein Typus "bemüht sich und ist ganz nett, aber leicht cholerisch und mit enormem Schubladendenken" ist, fällt es unglaublich schwer, etwas zu sagen. Nimmt er es persönlich? Hab ich es mir dann mit meinem Chef versaut? Da er sich normalerweise aus der täglichen Arbeit raushält, gibt es nicht so arg viele Reibungspunkte. Es ist ja manchmal sogar sehr bequem, so wie es ist.

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    Erstaunlicherweise kann...
    Erstaunlicherweise kann man anscheinend mit viel Willen...
    by schnatterinchen (6. Mai, 16:01)
    hmmmnaja... eigentlich...
    hmmmnaja... eigentlich schon, denke ich. War jetzt...
    by schnatterinchen (6. Mai, 15:54)
    sehr treffend!
    sehr treffend!
    by surety (6. Mai, 13:34)
    interessante Gedanken,...
    interessante Gedanken, die mich zu einem kräftigen...
    by surety (6. Mai, 13:33)
    besser keine Glückwünsche?!?
    besser keine Glückwünsche?!?
    by surety (6. Mai, 13:29)