Mit dem Umlegen eines Schalters in Hirn oder Herz in der Lage sein, anderen die Fiesitäten und 'Gemeinheiten zu Verzeihen, die sie mir deshlab angetan haben, weil sie es nicht besser wussten oder konnten, weil sie nun einmal egoistische Menschen sind wie wir alle und weil sie Prioritäten setzen, bei denen ich nun einmal die Leidtragende bin. Nicht aus Bosheit, sondern weil es bei manchen Entscheidungen einfach einen Verlierer gibt.
Was ich von solch einem Schalter hätte?
Könnte ich einfacher verzeihen, so könnte ich auch einfacher gehen lassen. Er könnte beginnen, sich von seinen Schuldgefühlsbergen ab- und seinen tatsächlichen Aufgaben zuzuwenden. Schuldgefühle sind kein guter Motor, um Neues aufzubauen. Und noch wichtiger: Das Gefühl, dass jemand anders Schuld hat an meiner Situation, an meinen Möglichkeiten, schränkt mich ein. Es hemmt und hindert mich. Es bringt mich dazu, völlig unsinnigen Gedankenpfaden von warum und wieso nachzuhängen. Ich möchte so gerne verzeihen, mir fehlt nur noch ein kleiner Schalter...
interessante Gedanken, die mich zu einem kräftigen Nicken veranlassen.
Ist der Schalter mittlerweile in greifbare Nähe gerückt?
Und wenn ja, wie haben Sie ihn gefunden? habenwill
Erstaunlicherweise kann man anscheinend mit viel Willen die Kausalität umkehren.
Bedeutet: Ich habe so getan, als ob. So getan, als wäre es vorbei, als wäre alles gut und verziehen und in Ordnung. Und mittlerweile, nach einiger Zeit, interessiert es mich kaum noch, hemmt gar nicht mehr und fühlt sich so an, als hätte ich den Schalter umgelegt. Ganz ohne etwas getan zu haben. Mehr noch: Weil ich nicht dem Drang, aktiv etwas zu tun (klärende Gespräche, Überlegungen, Briefeschreibereien oder was man sich sonst so antun kann), nachgekommen bin, bin ich scheinbar dem Drang und der Notwendigkeit dazu komplett entkommen. Allein die Idee, noch irgendwelche Gedanken und Zeit zu investieren, fühlt sich nun albern an.