Kommunikation
Wenn "sie" bemerkt, dass sie sich zu dick fühlt, dann heißt das zumeist irgend etwas zwischen "Uah, ich seh scheiße aus und ich glaube, du liebst mich nicht mehr", "Menno, heut ist nicht mein Tag, sag was nettes" und "Sag mir nochmal, dass ich toll aussehe".
Keinesfalls aber bedeutet es "Sag mir doch mal bitte, wie ich wohl am besten abnehmen könnte."
Also: Die richtige Antwort ist "Quatsch, du siehst toll aus", "Was? du bist doch nicht zu dick" oder dergleichen. Nienieniemals ist es: "Hm, na wenn du denn meinst, dann solltest du wohl mehr auf deine Ernährung achten" oder dergleichen.
So, nun stellt sich vielleicht die Frage, woher der Drang beim Schnatterinchen kommt, diese Feststellung zu machen?
Und die Frage: Ist das nicht eine olle Binsenweisheit?
Die Antwort findet sich am Bahnhof Zoologischer Garten. Er (Mitte 40, schwabbelig, mit Stoffhose und blauem, locker geknittertem Hemd) zu ihr (ebenfalls Mitte vierzig, gertenschlank, etwas zu kurzer Rock, etwas zu blond, etwas zu viel Make-Up), als sie beginnt, ihr Baguette zu essen: "Wolltest du nicht Diät machen? Du ist son Baguette aber nicht grad passend"
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Entzug, täglich.
Es sollte einen Mindestschutzabstand zwischen Beziehungen geben. Damit man sich nicht ständig zu melancholischen Uhrzeiten Fragen stellen muss, die mit "Bin ich das, oder ist das meine Beziehungsgewohnheit..." beginnen.
Ich bin eh schon so eine Anhängliche. Erst recht, wenn frisch verliebt. Aber mit dem Hintergrund einer mehrjährigen Beziehung, in der man einander jeden Tag zumindest gesprochen hat, ist eine neue Liebe, bei der manchmal einen ganzen Tag nichts zurückkommt, unerträglich. Nach fünf Stunden ohne Antwort auf meine SMS beginnen meine Gedanken in den Kreiflug zu gehen, nach zehn Stunden reagiert mein Bauch mit und zieht sich zusammen. In meiner Brust antwortet dann jene Sehnsucht, die noch immer nicht recht weiß, wonach sie nun süchten soll: dem Altbekannten, dem Spannendneuen oder dem Allgemeinen.
Lasst mir doch mal meine Energie, ihr Räuber!
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...heiß hier...
Ist der Gentleman auf Reisen,
der Lady die Gedanken kreisen.
Wo ist er hin, wann kommt er her,
das Denken fällt ihr sichtlich schwer.
Drum freut sie sich aufs Wiederkehr'n,
muss keine Küsse mehr entbehr'n.
okay, ich hab definitiv zu wenig getrunken...
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...und wächst und wächst...
das Pflänzlein, die Begeisterung... sie wachsen.
Erstaunlich, wie sehr mich so ein Verliebtsein im Bann, in Beschäftigung hält. Wieviel Hirnkapazität die ganze Zeit mit den Wenns und Abers und "Was tut er jetzt" und "Was wird aus uns" beschäftigt sind.
Kinder, Kinder, ist das anstrengend!
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rote Sonne
Es geht eine rote Sonne unter über Berlin. Solch eine rote Sonne, wie sie gestern über dem Rhein unterging. Die Sonne ist genauso sehr dieselbe wie meine Bewunderung für sie.
Ich bin verliebt. Er erstaunt mich, ist in einigen Dingen so, wie ich es mir wünsche und erwarte, in anderen so viel mehr als das. Er ist mir absolut gewachsen, muss es aber nicht beweisen. Manchmal glaube ich, ihn schon komplett zu kennen und denke "wie großartig", dann merke ich, dass ich so vieles doch noch gar nicht weiß und finde das noch großartiger.
Er lässt mir meine Stärke und zweifelt nicht an mir, aber er bietet ohne zu zögern seine Stärke, sein Können an.
Er sitzt in meiner Wohnung und sagt "zu Hause" und finde das wunderschön.
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Ich schau einem Pflänzlein beim Wachsen zu... und bin begeistert.
Ich sitze bei ihm auf dem Bett, er sitzt an seinem Schreibtisch. Jeder mit seinem Rechner, macht seinen Kram. Grad ist er zum Duschen rausgegangen, aber nicht, ohne mich zu fragen, ob ich vielleicht noch einen Tee will. Ich habe einen Kerl, der mir Tee macht. Ungefragt. Einfach so. Und mich selbstverständlich immer mal wieder einlädt beim Essen, ohne großes Buhei, einfach mit "Ich bezahle", und nie wieder drüber gesprochen. Bin schwer beeindruckt, verliebt und entsetzt davon, wie leicht ich mittlerweile zufrieden zu stellen bin, welches Ungleichgewicht eigentlich doch geherrscht hat - an dem ich durch meine betüdelnde Art immer auch selber schuld war, aber es ist halt schön, wenn jemand da mal so ein bisschen ranreicht.
Ich bin noch immer skeptisch. Ich weiß noch immer nicht, wohin die Reise geht, ob ich nicht zu viel Ballast dabei habe, ob ich da nicht was verwechsle, vertusche, überspiele. Ich schwanke zwischen dem Gefühl, genau dort emotional weitermachen zu wollen, wo ich nun einmal stand: Ich möchte meine Wohnung, mein Leben gerne mit meinem geliebten Menschen teilen und dem Gefühl, dass ich vielleicht doch erst einmal für mich länger die Dinge hätte sortieren müssen und sollen.
Nun ja. Ich werde sehen, wohin die Reise geht. Und wie sie sich anfühlt dabei.
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wissen ist nicht können
ichweißichweißichweiß... ich mach einen Riesenfehler, wenn ich ihm gleich so auf die Pelle rücke, wenn ich sofort alles will, Haut und Haare und allen Seelenmüll. Ich möchte, mit meinen ganzen neuen Hormonen und alten Vorstellungen in Kopf und Niere, immer gleich die totale Symbiose, das völlige einander nahe sein. Wohlwissend, dass das eigentlich nicht gut sein kann und ich vor allem meinen netten jungen Mann damit einfach mal sofort in die Flucht schlage!
Und er gibt sich ja redlichst Mühe. Erzählt mir jetzt schon, was er in früheren Kisten so verbockt hat und gelobt Besserung, noch bevor wir beide je ein Problemchen miteinander hatten.
Nunja. Ich bin hin und weg.
Das bewahrt mich allerdings nicht vor den gelegentlichen Magenschlägen, die mein Ex mir in ganz Berlin ausgelegt hat. Heute in Tegel angekommen, genau dort, wo wir zusammen ankamen, von jener unsäglichen Reise, von der ich dachte, sie sei ein Versuch, wieder zusammenzufinden, und in der er bloß abwägte, wie sehr er die Neue doch besser findet, vermisst, liebt, sich verbunden fühlt...
Dies sind die Momente, die mir bewusst machen, dass er wohl der erste Mensch sein wird, der mir keine körperliche Gewalt angetan hat und den ich trotzdem nicht wieder sehen mag.
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Erkenntnisse
Männer können auch beim Knutschen an Essen denken...
und Frauen (naja... eher: und Schnatterinchens) können sich auch schon während der ersten Verknalltheit um alles einen Kopf machen: Was denkt er von mir, werden wir glücklich sein, sollte ich mehr oder weniger oder doller oder zurückhaltender, sanfter, verständnisvoller, härter, unverbindlicher, vorsichtiger, verbindlicher, entschlossener sein?
Denken ist noch anstrengender als Verliebtsein...
Nun aber in die Heia, wird früh morgen.
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mann, mann, mann...
Was antwortet frau auf die dämliche, komplett unpersönlich per Mail gestellte Frage nach dem Befinden, wenn es ihr bescheiden geht und sie aber keine Nachfragen dazu haben möchte?
Warum meint man, dass kurze "Wollte nur mal fragen, wie es dir geht"-Mails angebracht sind, nachdem man frau gegen frau_2 eingetauscht hat? Warum muss man sein schlechtes gewissen unbedingt über mein mailpostfach ergiessen, kann er nicht den Dreck vor die eigene Haustür bringen?
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728 Stunden und kein bisschen weiser.
steh in meinen socken
und weiß nicht mehr, wohin
hab Sinn und Weg vergessen
weiß nicht, wer ich bin.
als tigerin der küche
lauf ich auf und ab
ertrage nicht gerüche
und bin so schlapp.
500 stunden
dreh ich meine runden
nun schon ohne dich.
500 stunden
und keine zeit
hat mich geheilt
bis jetzt
waschmaschine dreht sich,
die hypnose lähmt mich
befreit mich von dem denken
sekundenlang
bin im kopf umnebelt,
in der brust gelähmt.
mein bauch ist wie entzündet
und du bist weg.
600 stunden dreh ich meine runden
nun schon ohne dich.
600 stunden
und keine zeit
hat mich geheilt
bis jetzt.
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draufschau dreinschau er & sie gesucht & gefunden Kükerich ordnung & arbeit was mir fehlt
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wünsche
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Schnattereien
Erstaunlicherweise kann...
Erstaunlicherweise kann man anscheinend mit viel Willen...
by schnatterinchen (6. Mai, 16:01)
hmmmnaja... eigentlich...
hmmmnaja... eigentlich schon, denke ich. War jetzt...
by schnatterinchen (6. Mai, 15:54)
sehr treffend!
sehr treffend!
by surety (6. Mai, 13:34)
interessante Gedanken,...
interessante Gedanken, die mich zu einem kräftigen...
by surety (6. Mai, 13:33)
besser keine Glückwünsche?!?
besser keine Glückwünsche?!?
by surety (6. Mai, 13:29)
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