In der U-Bahn hat ein Wesen Klänge gemacht. Ich sage Wesen, weil es mir unmöglich war, das Geschlecht oder die planetäre Herkunft dieses Geschöpfes auszumachen. Dem Geruch nach handelte es sich um einen absolut irdischen Vertreter der urbanen Herumzieher, auch die erbärmlich und doch kreativ anmutende Zusammenstellung von Klamotten und Fetzen zu einem Schichten-Look sprach eindeutig für einen echten Berliner, aber irgendwas an den trotz mangelndem Waschens fein-strubbeligen Haaren, die eigentlich in Strähnen hätten hängen müssen, dem wohlgleichmäßig verteilten Dreck in Gesicht und an der Kleidung sah so künstlich aus wie das sonst nur Dinge aus Hollywood oder dem All tun.
Achja, und die Klänge. "I Me Mine" ist noch nie so verändert worden. Zum Schluss verbrachte ich den ganzen restlichen Morgen damit, von der ebenfalls ohrwurmtauglichen aber völlig verfremdeten Berliner-U-Bahn-Alien-Version in meinem Kopf wieder auf die klare und nach diesem Erlebnis noch bemerkenswerter menschlich klingende Stimme von George Harrison umzustellen.
Ich glaube, ich werde noch ein wenig brauchen...