Dunkelheit kann manchmal melancholisch machen, aber meist brauche ich gar keinen Grund, um melancholisch zu sein, das ist eigentlich eher etwas, das mir immer gelingt. Gibt es zum melancholisch sein eine ähnliche Vorstufe wie es die Müdigkeit für das Schlafen ist? Wenn dem so ist, dann bin ich es: dauermüde, dauervormelancholisch. Wie Müdigkeit merkt man das nicht, nicht an und nicht selber. Wie Müdigkeit schlägt es irgendwann, für Außenstehende plötzlich, in etwas beherrschendes, Sichtbares.
Das komische ist: eigentlich bin ich gar kein melancholischer Typ.
Melancholie. Da denkt man doch eher an Pessimisten, an lahme, stille Gesellen, an Mauerblümchen, anMundwinkelrunter- und Kragenhochzieher. Nichts davon bin ich und doch manchmal so blue.